25. Oktober 2023
Hausärztinnen und Hausärzte
Ärztekammer-Vizepräsident Dietmar Bayer: „Immer schön bei der Wahrheit bleiben, Herr Abgeordneter“
Kritik: Novelle des Apothekengesetzes gefährdet ärztliche Versorgung in Landgemeinden.
Der oberösterreichische Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner hat in einer Aussendung gegen die Ärzteschaft polemisiert.
Dem hält der steirische Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Vizepräsident Dietmar Bayer, nun Fakten entgegen: Er weist darauf hin, dass in ländlichen Gemeinden mit bis zu 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mehr als 700 ärztliche Hausapotheken die Medikamentenversorgung der Bevölkerung sicherstellten. In diesen Gemeinden gäbe es weniger als 170 öffentliche Apotheken.
Jetzt durch eine Novelle des Apothekengesetzes mehr Filialen zu ermöglichen, würde nur die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger Apotheken unterstützen, gleichzeitig aber die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung am Land in Gefahr bringen. Denn ohne ärztliche Hausapotheke würden viele Hausarztpraxen nicht existieren können, warnte Bayer.
Damit habe die vom grünen Gesundheitsminister eingebrachte Novelle des Apothekengesetzes unmittelbaren Einfluss auf die ärztliche Versorgung. Es sei daher die Pflicht der Ärztekammer, dagegen aufzutreten.
Mit der Novelle werde es bald mehr „Schmalspur-Apotheken“ geben, dafür aber weniger ärztliche Versorgung, prophezeite der Ärztekammer-Repräsentant.
Direkt an die Adresse von Schallmeiner sagte er: „Bleiben Sie bei der Wahrheit Herr Abgeordneter und betreiben sie nicht das Geschäft einiger Apotheken.“