AERZTE Steiermark 10/2024
Nebenbeschäftigung für Spitalsärztinnen und -ärzte: Kurie fordert komplette Öffnung zur Senkung der Wartezeiten
Obmann Vizepräsident Gerhard Posch: „Beseitigung von Einschränkungen für ärztliche Nebenbeschäftigungen ist Ausdruck des Vertrauens und Zeichen des Respekts vor ärztlicher Freiheit“.
Den Abbau aller Einschränkungen ärztlicher Nebenbeschäftigungen verlangt die Kurie angestellte Ärztinnen und Ärzte. Und sie hat gute Argumente:
Ein solcher Abbau dient in erster Linie den Patientinnen und Patienten, aber auch den Ärztinnen und Ärzten, ist Kurienobmann und Ärztekammer-Vizepräident Gerhard Posch überzeugt. Wichtigstes Ziel aller Bemühungen müsse die Reduktion von Wartezeiten in den Spitälern sein, meinen Posch und sein erster Stellvertreter, Gerhard Postl.
Im Interesse der Dienstgeber
Nur Dienstgeber, die durch die Beseitigung aller Hemmnisse für ärztliche Nebenbeschäftigungen ihr Vertrauen in die Ärztinnen und Ärzte zeigen, hätten die Chance, genügend ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.
Ärztliche Freiheit
Das Recht auf Nebenbeschäftigung bedeute gleichzeitig auch Respekt vor der Freiheit, sich als hochqualifizierte und hochmotivierte Ärztin bzw. Arzt entfalten zu können und zu wollen.
Höhere Chance
Eine ausreichende Zahl von ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist aus Sicht der Kurienvertretung unumgängliche Grundlage für den Abbau langer Wartelisten. Dieser Abbau sei für die Patientinnen und Patienten und für die Ärztinnen und Ärzte wichtig. Für erstere gelte es, den Leidensdruck rasch zu beenden oder zu lindern, argumentieren Posch und Postl.
Ärztinnen und Ärzte wüssten, dass die Heilungschance umso größer ist, je rascher eine Behandlung beginnt. Dazu müsse es genügend Ärztinnen und Ärzte geben.
Wichtiger erster Schritt ist getan – den Weg weitergehen
Mit der deutlichen Lockerung der Einschränkungen durch die Dienstrechtsreform 2023 (neues S1-Schema) sei ein wichtiger Schritt in der Steiermark bereits geschehen“, sagen die Spitalsärztevertreter. Posch: „Dieser Weg muss nun entschlossen weiter beschritten werden.“
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